Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Brian Lopez: Prelude (Review)

Artist:

Brian Lopez

Brian Lopez: Prelude
Album:

Prelude

Medium: Download/CD
Stil:

Singer-Songwriter / Alternative Folk

Label: Dust and Stone
Spieldauer: 25:43
Erschienen: 03.08.2018
Website: [Link]

"Schlafzimmer Productions" - so könnte BRIAN LOPEZ' neustes Album als Anspielung auf einen ähnlichen Plattenfirmennamen ebenfalls heißen, denn die zehn Momentaufnahmen, die der Mann für "Prelude" kompiliert hat, entstanden ziemlich spontan innerhalb von 14 Tagen quasi auf dem heimischen Bett im US-Bundesstaat Arizona. Dort und im weiteren Umkreis weht ein staubiger Wind, und dementsprechend klingt das Fragmenten ähnelnde Material kratzig, ja nach buchstäblichem Sand im Getriebe.

Anscheinend sind die Zeiten sauberer Produktionen für den Singer-Songwriter zumindest einstweilen vorbei, denn davon abgesehen, dass die Kompositionen auf "Prelude" weniger wie ebensolche wirken als unfertig, kann man die Platte ohne weiteres mit dem Begriff "Lo-Fi" verschlagworten. Schaden tut dies den zehn Tracks allerdings nicht; Lopez ist nach all den Jahren versiert und ohnehin so begabt, dass seine Ideen nicht großartig ausgearbeitet werden müssen, also ging er rein intuitiv vor und erzeugte so eine authentisch emotionale Atmosphäre.

Der selbst auferlegte Klang-Minimalismus - zum Einsatz kamen lediglich Akustikgitarre, Korg-Synthesizer und ein altes Klavier, das Alternative-Country-Ikone Howe Gelb zur Verfügung gestellt hat - führte in Lopez bewusster "Isolationshaft" zu einer Kollektion Ton gewordener Gefühle ohne Kosmetik oder Melodramatik. Dass manches irgendwie unrund anmutet, lässt sich im Sinne des Schreibens nach einem Stream-of-Consciousness-Prinzip begreifen, denn auch dort braucht man nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Schade ist in Bezug auf dieses Experiment nur, dass es einen bloß einen klitzekleinen Ausschnitt dessen widergibt, das der Künstler generell zu bieten hat. So halten all jene, die es hören und ihn nicht kennen, "Prelude" für zu kurz gegriffen, falls nicht sogar amateurhaft. Ein Fall für Eingeweihte? Definitiv.

FAZIT: Eindringlich, intim, waghalsig und zumindest in Kennerkreisen eine gelungene Sache - BRIAN LOPEZ' kurze Vignetten sind ein perfektes Beispiel für genuinen Laptop- bzw. Indie Folk, wo Dilettantismus nicht bewusst inszeniert wird und mangelhafte Sounds keinen Selbstzweck haben. "Prelude" ist darüber hinaus aber auch insofern spannend, als es just ein Vorspiel für eine weitere Porbierrunde welcher Art auch immer sein könnte …

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2578x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Meta, Fall in Line
  • Your Nomenclature
  • Will You Be Down?
  • Synapsis Will Pay
  • Los Angeles
  • Tale of Us
  • Fade Out
  • Like a Kid
  • Sonoran Strange
  • Meaningless and Blithery

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!